Vor dem Internat ~ Wege zur Stadt

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*Kommt vom Anwesen der Claitons*

Ich wartete vor dem Schulgelände auf meine Adoptivtochter. Pandora hatte jetzt Freistunden und ich wollte mit ihr in die Stadt gehen. Ich hatte mich nicht angekündigt. Doch sie würde mich gar nicht übersehen können, wenn sie das Schulgebäude verließ. Ich lehnte am Zaun und zog genüsslich an meiner Zigarette, während ich die Schüler beobachtete. Einige der Kids kannte ich. Auf ihre Entwicklung war ich wirklich gespannt.
In Gedanken ging ich noch einmal den Vormittag durch. Bloodletter wollte seine Schwester wieder haben.
Die dagegen sah es gar nicht ein, wieder zurück ins heimelige Nest zu kommen. Sie schien völlig fasziniert vom Claitons-Clan zu sein. Vor allem von einem Claiton. Lyrills Gesicht war mit Sicherheit unbeschreiblich, wenn er davon Wind bekam. Ich wollte Pandora in die aktuellen Entwicklungen einweihen. Im Falle eines Falles, dass Bloodletter sich gegen Claiton stellen würde, sollte sie bescheid wissen. Außerdem wollte ich sie wieder sehen. Ich hatte sie zuletzt vor einer Woche besuchen können. Ein paar Schwierigkeiten im Rudel und Bloodletters Aufstand waren dazwischen gekommen.
Ich drückte die Kippe aus, als das Schulportal aufschwang und meine Stieftochter ins Freie trat. Sie steuerte direkte auf mich zu. Grinsend breitete ich die Arme aus. "Hallo Kleines!"

-first post Pandora-

Voller erwartung schaute ich auf die Uhr in der Klasse, so lange zog die Stunde sich schon, als ich endlich vom lauten Klingeln erlöst wurde. Ohne meine `Freunde`auch nur zu beachten, griff ich mir meine Tache und lief aus der Klasse. Meine rosa farbenden HighHeels hinterließen ein lautes Klacken in den Fluren. Das hellrosane Kleid schwang dabei elegant um meine Beine. Ich hatte seid der Adoption und dem Schichtwechsel hatte ich mich sehr verändert. Ja ich war etwas arrogant aber das konnte ich mir jetzt auch leisten. Unter den neidischen und auch bewundernden Blicken meiner Mitschülerinnen und den sabbernden und pfeifenden Lippen meiner Mitschüler lief ich auf das Portal zu. Ja diese Anstallt war ein Internat, wir schliefen, aßen und lebten die meiste Zeit hier, aber Freistunden, und Ferien konnten wir nutzen wie wir wollten. Und so war ich endlich mal wieder mit Blay Sharp, meinem adoptiv Paps verabredet. Das große Portal wurde aufgemacht und mittem im gewusel schritt ich die Treppen runter und hielt nach Paps ausschau. Dort stand er dann. An den Zaun gelehnt und gerade die Zigarette ausdrückend. Grinsend lief ich auf ihn zu und schüttelte leicht den Kopf:" Blay Sharp!" fing ich anmüsant Tadelnd an "Du weißt ich mag es nicht wenn du rauchst... Das ist ungesund und schädigt deine Gesundheit und die deiner Mitmenschen... Nicht jeder aus deiner Familie heilt sich unnormal schnell..." lies ich meine Anti-Raucherhaltung wieder voll raus. Aber als ich dann vor ihm stand, viel ich in seine Arme und drückte ihn innig:" Hey... ich habe dich vermisst!" flüsterte ich dann leicht wobei ich wieder ein gefühl von erfüllung in mir hatte. Nie hatte ich jemandem ehrlich gesagt, dass ich ihn vermisst hatte. Ich hatte lange zu keinem mehr genug vertrauern und das gefühl von heimat. Hatte ich das überhaupt schon gehabt?... Blay war meine erste richtige Familie, auch wenn seine Geschwister ganz nett sind... aber ihn traute ich nicht ganz über den weg... Wobei der Bruder von Blay auch misstrauisch mir gegenüber war. Aber Paps hielt zu mir. Dafür war ich auch sehr, sehr dankbar! "Was gibt es so neues?" fragte ich ihn gleich, da ich gern mal etwas Gossip hatte.

"Blay Sharp!" Ich grinste breit über ihren tadelnden Unterton. Drei, zwei eins ... "Du weißt ich mag es nicht wenn du rauchst... Das ist ungesund und schädigt deine Gesundheit und die deiner Mitmenschen... Nicht jeder aus deiner Familie heilt sich unnormal schnell..." Bingo! Ich hatte gewusst, dass sie sich wieder über meine Zigarette auslassen würde. Ich trat die Kippe aus und wackelte mit den Augenbrauen. "Gut, dass ich zu dem Teil der Familie gehöre, der schnell heilt." Ich schloss sie in die Arme und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn.
"Hey... ich habe dich vermisst!" Ich löste mich seufzend von ihr. "Hey, bald ist wieder Wochenende. Vielleicht solltest du mal wieder nach Hause kommen, hm? Qhuinn ist grad im Ausland unterwegs. Der wird dir also schonmal nicht auf den Keks gehen. Sareih wollte shoppen gehen. Vielleicht kannst du dich ihr anschließen." Ich ließ ,meinen Blick über das rosa Outfit wandern. "Vielleicht ein bisschen was neutraleres." Um meine Worte zu entschärfen zwinkerte ich ihr grinsend zu und bot ihr meinen Arm an.
"Was gibt es so neues?"
"Ahhh ... du kommst gleich auf den Punkt." Ich führte sie Richtung Stadt und behielt dabei die anderen Kids im Auge. Ein paar Jungs hatten sich in eine Seitenstraße verzogen um heimlich zu rauchen. Dem süßlichen Gestank nach, waren das keine Zigaretten ...
"Erinnerst du dich an den Clan der Bloodletters? Du weißt schon, die Familie die eigentlich im Blut aller Wesen ihre Geschichte lesen kann? Seit Jahren gab es in dieser Familie niemanden mehr mit dieser durchaus nützlichen Gabe." Anwens Bild tauchte vor meinem inneren Auge auf und mein Grinsen wurde breiter. "Der jüngste Spross der Familie, ihr Name ist Anwen, wurde mit dieser Gabe geboren. Und glaub mir, sie beherrscht sie richtig gut. Das Problem: Sie wurde zur Malum berufen und hat ihren heimeligen Clan verlassen. Und jetzt rate mal, wer sie sich geschnappt hat."
Ich klatschte in die Hände und ließ ihr keine Möglichkeit zu einer Antwort. "Kein geringerer als Alexander Claiton. Eigentlich kann einem das Mädel scho leid tun. Mit dem Nesthäcken der Claitons ist nicht zu spaßen. Aber davon hast du ja bestimmt auch schon gehört. Egal, darauf wollte ich nicht hinaus." Ich blieb stehen und sah sie ernst an. "Anwens großer Bruder hat mich aufgesucht. Er forderte einen Menschenhandel von mir." Ich hielt kurz inne, damit sie die Infos verdauen konnte. "Er wollte, dass ich Schwesterchen zurück ins Nest bringe. Doch die Kleine fühl sich bei den Claitons überaus wohl." Ich wackelte vielsagend mit den Augenbrauen. "Du weißt, was ich meine, oder? Jetzt kommt das Problem vom Problem: Bloodletter ist versessen darauf, die kleine Schwester wieder unter Kontrolle zu haben. Ich bin mir ziemlich sicher, dass er nicht kampflos aufgeben wird. Falls auf der Schule irgendwelche Gerüchte aufkommen, oder die Clans anfangen sollten, sich in irgendeiner Art und Weise zusammenzutun, sag bescheid, halte dich aber aus allem raus! Ich will nicht zwischen die Fronten geraten. Wir warten ab, wie sich alles entwickelt." Ich sah sie fest an. "Gleich vorab: Kein Kontakt zu irgendeinem Bloodletter, oder einer Claiton. Ich hab keine Lust darauf, dich irgendwo raushandeln zu müssen. Wir verhalten uns neutral!"